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22. Sonntag im Jahreskreis: Erlösungsweg

Im Propheten-Buch Jeremia (Jer 20,7-9) hören wir 600 Jahre vor Christi Geburt, von der (psychischen) Last, die er als Prophet für den HERRN empfindet. Er fühlt sich als Gespött, seine Verkündigung bringt ihm Hohn und Spott. Man kann die „Qualen“ spüren, die Jeremia in diesen 2 Versen beschreibt. Trotz allem hält er Gott und seiner Botschaft die Treue! Der hebräische Name „Jeremia“ bedeutet „Gott erhebt und erhöht“!

Im Römerbrief (Röm 12,1-2) ermahnt Paulus seine Glaubens-Geschwister in Rom, ihr Leben als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen. Hinter diesen Gedanken steht der jüdische Opferkult im Tempel von Jerusalem. Paulus stellt fest, dass es dem Gott Jesu Christi um eine geistliche Hingabe (=Liebes-Opfer) geht. Wir „opfern“ uns, indem wir das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene versuchen zu tun! Gabe und Aufgabe zugleich!

Im Matthäus-Evangelium (Mt 16,21-27) lesen wir, wie Jesus seinen Jüngern sein Lebensende in Jerusalem erklärt. Jesus spricht über sein Leiden, über sein getötet werden, aber auch über seine Auferweckung am dritten Tag. Petrus, so heißt es im Text, nimmt Jesus beiseite, er muss mit ihm „unter-4-Augen“ etwas klären. Petrus möchte auf der Gewinner-Straße unterwegs sein, ihm passt der „Leidensweg“ seines Herrn und Meisters nicht ins Konzept. Jesus weißt Petrus mit harten Worten zurecht: „Tritt hinter mich Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast im Sinn was die Menschen wollen!“. Jesus macht Petrus und seinen Jüngern klar: Ohne (sein) Opfer (Hingabe aus Liebe) geht es nicht, ohne das Kreuz gibt es keine Erlösung! Es gibt Glaubenswahrheiten die unbequem sind! Diesen wichtigen Lern-Schritt macht heute der „Oberapostel“ Petrus. Welche Lehren ziehen wir aus diesem Evangelium?

(„Satan“ = der Widersacher, der Durcheinanderbringer)