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Fest der Heiligen Familie: Vor-Bild ?/!

Familie ist, wo die Wäscheberge niemals kleiner werden, wo Krümel den Boden und Handabdrücke die Fenster dekorieren, wo der Fanclub dir bis auf die Toilette folgt und du lernst, auf kleinstem Raum in den unmöglichsten Positionen zu schlafen.“

Die erste Lesung aus dem Buch Genesis (Gen 15,1-6;21-1-3) nimmt uns zum Stammvater aller Menschenvölker, zu Abram (=Abraham) mit. Abram beklagt seine Kinderlosigkeit, zu biblischer Zeit eine Strafe Gottes. Gott, der HERR des Lebens, tröstet Abram mit den Worten, dass seine Nachkommen so zahlreich sein werden wie die Sterne am Nachthimmel! Abram vertraute Gott und das „Wunder des Lebens“ geschah, seine Frau Sara wurde schwanger, sie schenkte Isaak (=Lachen) das Leben und somit der Familie eine Zukunft!

Der Hebräerbrief (Hebr 11,8-11-12.17-19), unsere zweite Lesung, nimmt Bezug auf das „Familien-Wunder“ Abrahams und Saras. Der Verfasser stellt klar, dass es der treue Glaube an Gott war, der dem Ehepaar Zukunft geschenkt hat! Die Verheißungen Gottes werden zu allen Zeiten neues, ja sogar ewiges Leben schenken! Der Glaube daran ist entscheidend!

Das Lukas-Evangelium (Lk 2,22-40) erzählt uns heute von „Mariä Lichtmess“, die Eltern bringen das 40 Tage alte Jesuskind in den Tempel, um ihren Sohn dort Gott zu weihen! Die Eltern Jesu halten sich genau an damals geltenden Religionsvorschriften. Im Tempel begegnen die junge Familie zwei alten Menschen, Simeon und Hanna! Die Begegnung mit dem Jesuskind „vollendet“ das Leben dieser beiden altgewordenen Menschen! „Ich habe das Heil gesehen!“, so fasst es der altgewordene Simeon zusammen! Mögen auch unsere Familien heilsame Orte sein!

Meditation

Heilige Familie,
heile Familie,
Traumbild oder Wirklichkeit?

Ein Ort, eine Gemeinschaft
wo ich sein darf, wer ich bin,
wo ich nichts leisten muss.

Ein Ort, eine Gemeinschaft
in der ich mich geliebt weiß
mit meinen Fehlern und Schwächen.

Wo ich gelitten bin,
ertragen werde
und mich getragen fühle.

Wohin mich meine Wege führen mögen,
immer werde ich diese Erfahrung
in mir tragen und weitergeben.

An Weihnachten feiern wir,
dass Gott diese Liebe in mich legt
am Fest der heiligen Familie
schenken wir diese Liebe gegenseitig weiter.

(Reinhard Röhrner)

Foto: Heilige Familie in einer Kapelle in Altötting, 2015, M.S.