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4. Sonntag im Jahreskreis: Vollmacht!

Im Buch Deuteronomium (Dtn 18,15-20) des Alten Testamentes haben wir heute Mose zum Volk Gottes reden gehört. Er spricht vom Propheten-Amt, welches Gott persönlich einsetzt. Selbstverständlich hat er sich bei seinen Worten selbst im Blick. Er, den Gott in der Vision des brennenden Dornbuschs persönlich berufen hat, sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens zu befreien. Echtes, wahres Leben wird der Mensch nur erhalten, wenn er auf Gott, seinen HERRN hört, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften!

Im ersten Korintherbrief (1 Kor 7,32-35) schreibt Paulus über die Lebensformen der Ehelosen und der Verheirateten. Alles was Paulus „lehrt“ und schreibt ist immer eng mit seiner ganz persönlichen Lebensbiografie verbunden. Er selbst lebte ehelos. Wir würden Paulus falsch verstehen, wenn wir hier eine „Ehefeindlichkeit“ herauslesen würden. Für Paulus gibt es nur EINE Beziehung, die zu Jesus Christus, „seinen“ Erlöser! Fasse wer es fassen kann!

Im Markusevangelium (Mk 1,21-28) nimmt uns mit in die Synagoge von Kafarnaum, dem Lieblingsort Jesu. Die Menschen im Synagogen-Gottesdienst staunten über die Worte Jesu, über seine Lehre. „Er lehrt mit Vollmacht!“, dies zeichnete Jesus bei den Menschen aus. In der Synagoge war auch ein Mensch, der von einem „unreinen Geist“ besessen war, so erzählt Markus. Dieser sagt zu Jesus: „Was haben wir mit dir zu tun Jesus? Kommst du, um uns ins Verderben zu stürzen?“. Eine harte, klare, aber auch legitime Frage! Im Johannes-Evangelium lesen wir: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben!“ (vgl. Joh 10,10)

Meditation:

Ein Wort kann genug sein. Ein Wort das sagt:

es ist gut, du darfst hoffen, du darfst getrost nach vorn schauen.

Lass alles hinter dir, was hart und dunkel war.

Ein Wort kann genug sein. Ein Wort des Dankes das sagt:

gut dass du da bist, du bist ein Geschenk des Himmels.

Ein Wort kann genug sein.

Ein Wort – hineingesprochen in ein verwundetes Herz.

Ein Wort, aufgenommen mit aufmerksam hörendem Ohr.

Ein Wort kann genug sein – um Unheil in Heil zu verwandeln

Und: Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.

Und wenn es noch so wenig ist. Aber – lebe es.            

Frere Roger, Taize

Foto: Mosaik, Priesterseminar Wien, M.S., 2021