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Aschermittwoch: Wahrhaftigkeit

Was ist die Fastenzeit? Dieser Frage gehen die Schriftlesungen vom Aschermittwoch auf den Grund. Die Fastenzeit ist die Einladung zur Wahrheit!

„Kehrt um zu mir mit ganzem Herzen!“, so heißt es im ersten Vers der ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Joel (Joel 2,12-18). Joel lebte um die 900 Jahre vor Christus. Seine Botschaft ist kurz und klar: Gottes Gericht steht bevor und seine Gnade groß! Sein Umkehr-Ruf folgt einer verehrenden Heuschreckenplage, damals verstand man solche „Geschehnisse“ als Zeichen Gottes an die Menschen! Die „Zeichen der Zeit“ zu lesen und sie zu verstehen, hat auch das 2. Vatikanische Konzil über die Kirche definiert.  

„Wir sind Gesandte an Christi statt! Lasst euch mit Gott versöhnen!“, so beschreibt der Apostel Paulus (2 Kor 5,20-6,2) die Lebens- & Glaubensaufgabe von und Christen. Die Zeit der Gnade ist da, Versöhnung ist ein Geschenk, ein großes Angebot aus Liebe! Sich mit Gott und seinen Mitmenschen zu versöhnen war zu allen Zeiten, keine „gemähte Wiese“, sondern Gabe und Aufgabe zugleich, fast immer eine Über-Forderung. Paulus ist davon überzeugt, dass uns Christus bei der Versöhnung hilft! Habt Mut, mit Jesus wird alles gut!

„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht!“, so mahnt uns Jesus selbst im Matthäus-Evangelium (Mt 6,1-6.16-18). Wir sollen keine „Schauspieler“ sein, unseren Mitmenschen aber auch uns selbst etwas vorspielen, was nicht der Realität entspricht. Der Mensch stellt sich meistens besser dar, als er es in Wirklichkeit ist! Wahrhaftig zu leben ist der Auftrag Jesu an uns alle! Die Fastenzeit ist eine mehrwöchige „Einübungsphase“ in wahrhaftiges Leben!

Foto: Gerhard Geisberger, 2024, Kirchenturm Friedersbach, Danke für deine schönen Fotos!