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2. Fastensonntag: „ver-klären“

Eine schreckliche Szene mutet uns heute die erste Lesung aus dem Buch Genesis (Gen 22,1-18) zu. Gott stellt Abraham, so heißt es im Bibeltext, auf die Probe! Wird er seinen Sohn, sein Liebstes, opfern? Menschen-Opfer waren in der damaligen Kultur selten, aber nicht unüblich. Man gibt dieser Stelle die Überschrift „Isaaks Opferung“, in Wirklichkeit müsste es genauer heißen „Isaaks Bindung“. Vater Abraham bindet ihn, geopfert wird dann schließlich ein Widder. Fazit: Abraham besteht die (Er-)Probe(ung) Gottes und ER will keine Menschen-Opfer!

„Gott ist für uns!“, diese Lebenserfahrung hat der Apostel Paulus am eigenen Leib, an der eigenen Seele erfahren. Im Brief an die Römer (Röm 8,31b-34) fasst er das Heilshandeln Gottes zusammen: Jesus Christus ist gestorben, MEHR NOCH, der auferweckt worden ist tritt bei Gott für unsere Erlösung ein! Das Leben, Wirken, Sterben und die Auferstehung Jesu ist das Zentrum der Verkündigung des Gemeindegründers und Rabbiners Paulus. Das ganze Leben JESU ist eine „Pro-Existenz“, ein Leben und Sterben FÜR ANDERE aus Liebe!

Das Markus-Evangelium (Mk 9,2-10) nimmt uns mit auf einen hohen Berg. Mit von der Berg-Partie waren Jesus und die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes. In Bildern beschreibt der Bibelschreiber Markus über die Erfahrungen und Erkenntnisse der Jünger: Jesus ist Gottes geliebter Sohn! Seine strahlend-weiße Kleidung, das Erscheinen von Mose (=Gesetz) und Elija (=Propheten), die Wolke und die Gottesstimme unterstreichen diese Tatsache in der Bildersprache der Bibel: Gott ist am (Erlösungs-) Werk – die Verklärung Jesu am Berg Tabor!

Foto: Stadtpfarrkirche Zwettl – göttliches Auge, Gerhard Geisberger, 2024 – vielen Dank für deine Fotos!