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Palmsonntag 2024: Seht die Liebe Gottes!

Im Buch Jesaja (Jes 50,4-7) erzählt uns der Prophet über die Aufgabe des „Gottesknechtes“. Er berichtet davon, dass sich „einer“ nicht wehrt, nicht zurückwich, seinen Peinigern den Rücken für die Schläge hinhielt, seine Wangen, damit sie ihm die Barthaare ausreißen können. Wen meint Jesaja? Sich selbst? Sind diese Umstände Prophetenschicksal? Wir Christen „hören“ diese heraus-fordernde und Mitleid provozierende Bibelstelle auf Jesus hin. Jesus, ist dieser geheimnisvolle, leidende Gottes-Knecht! Und doch steckt auch in diesen gewaltvollen Worten tröstliches, wenn es heißt: „Gott, der Herr, wird mir helfen, ich werde nicht in Schande enden!“

Im Brief des Apostels Paulus an die Christen in Philippi (Phil 2,6-11) hören wir einen urchristlichen Hymnus über Jesus, den Sohn Gottes, der Gott gleich war, sich aber aus Liebe zu uns Menschen erniedrigte und entäußerte. Sein Gehorsam aus tiefster Zuneigung, bescherte ihm den Kreuzes-Tod! Dadurch hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen gegeben, vor dem sich alle Knie beugen und jeder Mund bekennen wird: „Jesus Christus ist der Herr, zur Ehre Gottes des Vaters!“ Paulus ist davon überzeugt, das Kreuz ist die „Erhöhung“, die göttliche „Auszeichnung“ Jesu, der Liebesbeweis Gottes für alle Zeiten und für alle Menschen.

Die Leidensgeschichte aus der Sicht des Evangelisten Markus (Mk 14,1-15,47) schließt mit der Erkenntnis des Hauptmannes: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“. Das gesamte Leiden hat dann einen Sinn, wenn die Menschheit erkennt, dass Gott im Kreuzes-Tod Jesu ans äußerte ging. ER aus innigster Liebe, nicht MEHR für uns Menschen tun konnte! Seht, wie groß die Liebe ist! Erkennen auch wir in Jesu Leid, Gottes unendliche Liebe? Welches Bekenntnis legen wir ab?     

Foto: Kreuzigungsgruppe Zwettl, Jesus am Kreuz, 2024, M.S.