In der Apostelgeschichte (Apg 9,26-31) hören wir von den misstrauischen Jüngern Jesu. Sie können die „Zuwendung“ des Saulus/Paulus, dem fanatischen Christenverfolger, nur schwer Glauben schenken. In die Situation der Apostel hinein-gedacht, würde es uns nicht anders ergehen. Barnabas nimmt sich, so lesen wir im Text, des Paulus an. Paulus erzählt ihnen von seiner Jesus-Begegnung vor Damaskus, die für ihn gleichzeitig zum alles verändernden Bekehrungs-Erlebnis wurde.
Im ersten Johannes-Brief (1 Joh 3,18-24) werden wir aufgerufen in der „Tat und Wahrheit“ (die Menschen/Gott zu lieben) und nicht mit „Wort und Zunge“ zu lieben. Wer die Wahrheit tut, wer IN der Wahrheit versucht sein Leben zu gestalten, der zeigt, dass er zu Gott gehört, mehr noch IHN liebt! ‚Liebe‘ ist für Johannes eine Verbundenheit des Menschen mit Jesus, die den Menschen zum „Täter der Wahrheit“ macht! Hört sich einfach an, ist aber nicht so leicht!
Im Johannes-Evangelium (Joh 15,1-8) hören wir Jesus reden, wie er sich selbst als den wahren Weinstock definiert. Es ist eines der berühmten „Ich-bin-Worte“! Bei Bild-Worten dürfen wir selbstverständlich an Mose und seine Gotteserfahrung mit dem brennenden Dornbusch denken: „ICH BIN DER ICH BIN DA FÜR EUCH!“ Der tiefere Sinn der Weinstock-Reben-Winzer-Worte ist einleuchtend: Es geht Jesus um unsere Verbundenheit zu/mit IHM – und durch ihn zu Gott! Das Wort „bleiben“, eine Bleibe haben, sind oft vorkommende „Schlüsselworte“ im Text des Johannes-Evangeliums. Wir werden als Christen nur Frucht-bringen, wenn wir mit IHM verbunden-bleiben! Die Eucharistie-Feier verbindet uns!
Jesus,
du bist der Weinstock,
ich der Rebzweig.
So sagst Du es im Bildwort,
so machst du deutlich
wie du mir nahe sein willst
und mir helfen willst
mich zu finden.
Der Vater will mich reinigen,
abschneiden,
damit ich mehr Frucht bringe.
Mehr und mehr verstehe und begreife,
was wirklich wichtig ist
für mich und in meinem Leben.
So lerne ich
weg zu lassen und frei zu werden,
um dir und mir näher zu kommen,
tiefer zu begreifen,
was Glauben heißt:
Leben aus deiner Liebe
diese Liebe in den Alltag hineintragen
und so meine Welt
in deinem Geist prägen.
Reinhard Röhrner
Foto: Ostersonntagsmesse 2024, Anita Altmann – Danke!