Die Worte des (Mal 1,14b-2,2b8-10) Propheten Maleachi (=mein Bote) stammen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Maleachi „antwortet“ auf die damaligen Zweifel der Menschen an Gott. Mit beeindruckenden Worten lässt er Gott sprechen, der sich als großer König vorstellt und die Ehrfurcht vor seinem Namen einfordert. Maleachis Prophetenworte haben ein Ziel: Den Menschen (wieder) klar zu machen, dass Gott (JAHWE) ein treuer, fürsorgender und gerechter Gott ist!
Paulus (1 Thess 2,7b-9.13) schreibt in warmherziger Weise an seine Schwestern und Brüder in der christlichen Gemeinde von Thessaloniki, dass der Gott Jesu ein Gott ist, der WIE eine Mutter für ihre Kinder sorgt. Paulus verkündet einen „mütterlichen“ Gott, einen Gott der die Liebe ins Zentrum rückt. Paulus wünscht sich, dass sie als Gemeinde in dieser liebenden-mütterlichen-fürsorglichen Weise miteinander leben und umgehen, denn so wird das Wort Gottes, das Evangelium wirksam!
Im Evangelium nach Matthäus (Mt 23,1-12) hören wir die eindringlichen, die Schriftgelehrten und Pharisäer kritisierenden Worte: „Befolgt was sie sagen, aber richtet euch nicht nach dem was sie tun!“ Ich, Manuel, beziehe diese Worte sehr wohl auch an mich, bin es doch ich, der heute in einem langen Gewand mit Quasten*) vor euch stehe, den Vorsteher-Sitz in diesem Gottesdienst einnehme! Gilt dieses Wort mir? Ja, ganz bestimmt, es be-trifft uns jeden Einzelnen (Bedenkt: Wir alle sind durch die Taufe ins allgemeine Priestertum „hineingetauft“), es be-trifft uns alle – auch als Pfarrgemeinde! Möge unser Reden und Tun, unser Glaube und unser (alltägliches) Handeln stimmig sein!
*)Quasten: Sind Fäden aus Wolle, die durch ein Loch im Gewand gezogen und dann verknotet wurden, sodass die Fäden sichtbar herunterhingen. Nach Numeri 15,38-40 trugen alle Israeliten an den vier Zipfeln ihres Obergewands Quasten, um sich ständig an die Gebote Gottes zu erinnern. Die Pharisäer zeigten mit ihren besonders langen Quasten, dass sie die Gebote perfekt einhalten wollten. Jesus kritisierte diese Zur-Schau-Stellung.
Num 15,37-41 || Lesung aus dem Buch Numeri: Gott, der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen, sie sollen sich Quasten an ihre Kleiderzipfel nähen, von Generation zu Generation, und sollen an den Quasten eine violette Purpurschnur anbringen; sie soll bei euch zur Quaste gehören. Wenn ihr sie seht, werdet ihr euch an alle Gebote des Herrn erinnern, ihr werdet sie halten und eurem Herzen und euren Augen nicht nachgeben, wenn sie euch zur Untreue verleiten wollen. Ihr sollt so an alle meine Gebote denken und sie halten; dann werdet ihr eurem Gott heilig sein. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um für euch Gott zu sein, ich, der Herr, euer Gott. Wort des lebendigen Gottes!